Monday, November 20, 2006

Dean und der Waffelbaum

21.11.2006


So, da bin ich wieder. Noch nicht ganz fit, würde am liebsten in mein warmes Bett kriechen und die Augen zu machen ...

Nachdem ich Samstag nach dem Japanischkurs noch was gegessen hab, was eindeutig zu spät war konnte ich nicht richtig schlafen ...
Aber trotzdem danke an Kühne. Mit der Salatsauce (Japaner können irgendwie keine Salatsaucen machen ...) gibt es jetzt endlich auch wieder frischen Salat für mich :)

Durchschlafen in der Nacht wäre schön gewesen ....
... bloss is des nit so einfach, wenns't an bled'n nachbarn host
Um ein Uhr nachts hat mein Nachbar über mir gemeint, er müsste Möbel-wechsel-dich spielen ... von Links nach Rechts, von Rechts nach Links ... gemäß: Mein rechter rechter Platz ist leer ...
Das ging eine Zeit lang, bis er anscheinend die Lust daran verloren hatte andere Leute am Schlafen zu hindern ...
Um es aber nicht gleich zuuu langweilig werden zu lassen haben es sich um 6 Uhr morgens eine Gruppe Jugendlicher zur Aufgabe gemacht vorm Haus mit den Skateboards Stunts zu üben. Unter lautem Gröhlen, Applaus und Gejohle haben sie springend und Geländer-rutschend sich da draußen die Zeit vertrieben.
Als dann um halb acht der Wecker geklingelt hat, bin ich dementsprechend aus dem Bett gefallen gesprungen ...

Wie Mister Presley schon deutlich formulierte: Uh, ah, uh, ah oooh what a night. Such a night.

.... und dann ging des Wämmsche mit´m Schämmche unnerm Ämmsche ... ;) zur Ubahn und Richtung Kawagoe - in der Saitama Präfektur, nicht weit von Tokyo.

Kawagoe Gullydeckel

Mit Regenschirm, aber leider ohne Gummistiefel, sind wir dann zum Kitain Tempel, weiter zum Glockenturm, den alten Kaufmannshäusern und dem Schloss von Kawagoe .. oder zumindest das, was davon übrig geblieben ist ...
Vor dem Kitain Tempel

Viele Familien waren da und haben noch 7-5-3 gefeiert ...
Zu jedem Tempel gehören Räucherstäbchen und da es draußen etwas schlecht ist mit Feuer, gibt es auch hierzu eine Lösung:
Gasräucherstäbchen"brenner"

Natürlich muss man auch bei der Besichtigung dieses Tempels die Schuhe ausziehen. Normalerweise kein Problem, aber bei Temperaturen um den gefühlten Gerierpunkt über eiskalte Holzbretter und nicht minderkühlen Tatamimatten zu laufen birgt schon Spannung (Blasenentzündung? Husten? oder doch eine komplette Grippe?) in sich. Die Hälfte der Besichtigung des Tempels, der aus zwei Gebäuden bestand (verbunden durch eine überdachte Brücke) hab ich vor dem Gasofen in der großen Halle verbracht ;)

In und um den Tempel wurden schöne typisch japanische Gärten angelegt.
Die Gebäude sind wie große Labyrinthe, mit vielen verschachtelten Zimmern und Schiebetüren.
Wenn ich mal "groß" bin, will ich auch solche Schiebetüren, ein L-förmiges Haus mit einem Garten in der Mitte und ne Holzveranda :)

Garten "im" Haus

Bei dem Tempel befinden sich auch die 500 Rakkans, buddhistische Statuen. Es sollen mehr als 500 sein, aber die Zahl schwankt je nach Quelle. Es wird gesagt, wenn man nachts hierher kommt und man berührt alle Statuen, fühlt man eine, die wärmer ist, als die anderen. Wenn man diese kennzeichnet und am nächsten Morgen zurückkehrt, soll diese Statue einem selbst am ähnlichsten sehen.
Auf Eisfinger wollte ich, bei den schon vorhandenen Eiszehen, verzichten und hab die Fingerchen schön in den Handschuhen gelassen. Aber einer der Statuen fand ich besonders lustig .. hat mich zwar nicht an mich erinnert, aber an einen ganz anderen kleinen Kerl , wenn dieser mal wieder ne Zuckerüberdosis hatte ;)

Auch lief gerade ein Fest am Tempel, das auf Grund des Regens aber nicht sonderlich auffällig war. Ein paar leere Buden, ein paar Plakate und eine Blumenausstellung .... and the winner is:
Danach sind wir zum alten Glockenturm gelaufen, haben noch ein bißchen die Geschäfte angeschaut und Susanne hat sich in einem "Schweineladen" eine deutsche Leberwurst, deutschen Schinken und Kühne eingelegtes Gemüse gekauft. Wieviel sie bezahlt hat, sag ich lieber nicht. Das hätte glatt für n ganzes Spanferkel gereicht ...

Inzwischen waren meine Hosen fast bis zu den Knien mit Wasser vollgesogen und das Wasser hat sich langsam seinen Weg durch meine Socken nach unten gebahnt ...

Nach nem relativ kurzen Fußmarsch sind wir dann bei dem Überbleibsel des Schlosses, nihonmaru goten, angekommen. Und? na klar ... Schuhe aus und rein auf den kalten Boden.

Drinnen saßen drei Samuraipuppen, wie in alten Zeiten, um einen Schlachtplan und man konnte sich so richtig gut vorstellen, wie es damals wohl (so in etwa) ausgesehen haben mag.





Ein paar Bilder der alten Kaufmannshäuser ... auf einigen Bildern kann man erkennen, wie dick die Wände sind (bei den Fenstern vor allem). Sollen feuerfeste Häuser sein.

Nachdem das Wasser nun komplett Besitz von meinen Schuhen übernommen hatte, sind wir dann Gott sei Dank mit dem Bus zurück gefahren. Natürlich nicht ohne vorher Stop an einem der vielen Cafes gemacht zu haben. Wir haben wirklich einen Glücksgriff gelandet: Cafe Lightning !
Nur ein paare Meter rechts vom Glockenturn in Kawagoe - direkt auf der Apfelkuchen-Vanilleeis-Karamelsoße-Zimt-Wolke.

Sag nochmal einer Japaner können keine Kuchen backen. Ich nehm alles zurück ...
Dazu einer der besten Kabas (außerhalb der Coffeeshops) und ein kuscheliger Sessel ... das ergibt dann einen Platz eins, direkt vor der Internetcafe-Box für die Orte, wo ich gleich einziehen würde. Bonus wäre hier: Ich hätte einen Weihnachtsbaum .... mit Waffeln ;)
Nach dem ganzen Schlemmen waren wir noch, wie kann es andes sein: Shoppen!
Heraus kam .. ich hab nun endlich Schuhe! Ok, damit kann ich keinen Blumentopf gewinnen, aber im Vergleich zu den nassen, kalten Füßen in meinen Pumps, kam mir die Vorstellung des Tragens der Stiefel hier (rechts im Bild) vor wie der 7. Himmel.

Äh, die Schuhe daneben? ... ähem .. ja, die ... äh ... naja, wenn man schon mal in nem Schuhladen ist ... im Eifer des Gefechts.
Zu meiner Verteidigung: nur 10 Euro!

Sollte ich erwähnen, dass auf dem Bild jetzt drei Paar Schuhe stehen würden, wenn es das dritte Paar in meiner Größe gegeben hätte?

In einem Klamottengeschäft war ich auch recht erfolgreich und bin nun um vier Sweartshits (so dünne Pullis) reicher ... oder eben um einige Yen ärmer, je nachdem, wie man es betrachtet.

Auf dem Rückweg hat Susanne noch im Mister Donuts eingekauft und da hab ich ein witziges Bild an der Wand entdeckt. Jimmy und der leckere Kringel ...


I can´t stand the rain
Bis dann

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