Thursday, November 30, 2006

Herbst im Dezember

06.12.2006

Gullydeckel in Manazuru

Ohayou,

der Dezember ist da und somit auch der Herbst in Yokohama. Denn anders als im guten alten Dtl. fangen hier jetzt erst die Blätter an von den Bäumen zufallen. Etwas spät, aber besser als nie ;)

Letzte Woche habe ich meine letzten DVDs zur Videothek zurückgebracht und mich entschlossen mal wieder in die Bibliothek zu fahren, Bücher auszuleihen. Man kann die Bücher immer nur 2 Wochen ausleihen, daher muss ich mich immer etwas ranhalten, dass ich alle auch schaffe. Bisher liege ich ganz gut im Rennen ...

Für die allgemeine Langeweile erzähl ich Euch jetzt noch, welche Bücher das waren ..
so weit:
Roald Dahl -Switch Bitch
J.D. Salinger - Catcher in the rye (Fänger im Roggen)
Banana Yoshimoto - Kitchen
Roald Dahl - Ah, sweet mistery of life

und jetzt bin ich grad bei der Odyssee von Homer.

So, zurück zum Wochenende.
Am Samstag bin ich zur Deutschstunde von M. nach Jiyugaoka gefahren, etwas früher als wir uns verabredet haben, weil ich noch ein bißchen die Gegend anschauen war. Geschäfte, Läden etc. aber auch ein paar lustige Häuser, wie diese hier:
In einem kleinen "Tunnel", der durch einen kompletten Häuserblock ging gab es viele kleine Geschäfte. Ich glaube, es waren nicht gerade die trendigsten, da nur ältere Damen dort waren, aber es gab ein paar schöne Schmuckläden .. Komisch fand ich den Fischladen auf halber Strecke in dem Tunnel. Naja, Leute möchten auch Fisch kaufen ... aber möchte ich Kleidung kaufen, die seit Wochen/Monaten neben einem Fischladen hängt? Oder Kleidung anprobieren, stöbern und rumgucken, wenn es nach Fisch riecht? Fand es recht interessant.
Etwas weiter hinten war ein kleines Zoogeschäft. Der Hase im Käfig war noch ganz niedlich, aber als ich die Wellensittiche gesehen hab, wurd mich anders.
Zwei Wellensittiche in einem Plastikkästchen so groß wie ein halber Schukarton. Die beiden haben auf einer kleinen Stange, die ca. einen halben Zentimeter über dem Boden in dem Kästchen befestigt war, gesessen. Der Kasten war gerade so breit, wie die Vögel lang waren und mit ausstrecken der Flügel war da nichts. Nebendran stand ein anderes Plastikkästchen mit einem einzelnen Wellensittich drin. Der hatte leider keine Stange, auf die er sich setzen konnte. Er hat auf dem Boden gesessen und das Kästchen war kaum größer als er selbst.
Wie kann man nur so etwas tun?
Mir haben die so leid getan .... Aber mit nach Dtl. nehmen ist da ja auch nicht drin .. die Armen :(

In einem kleinen Haus, hab ich noch eine süße Ausstellung entdeckt:

Nach dem Deutschunterricht sind wir zusammen nach Shibuya zum Kushiyaki (die Spießchen von denen ich schon mal geschrieben hatte) essen gefahren.
Es gab Hühnchen, diversen Fisch, Spargel, Lotuswurzel usw.
Irgendwas von einer Muschel wurde auch serviert. Normal nicht so mein Fall, aber ich muss sagen, hat überraschend gut geschmeckt :)


Als wäre eine Seuche ausgebrochen, kaum geht es auf Weihnachten zu, überall Laternen, Blinklichter, Lichterketten etc.
Ich mach später nochmal Fotos von Shibuya, darum hier erst mal eins. Mich würde mal interessieren, wie lange die gebraucht haben, bis die kleinen leuchtenden Bäumchen auf jedem Pfahl gestanden haben.

Sonntag morgen bin ich, obwohl ich eigentlich wenig Lust hatte aufzustehen, nach Manazuru gefahren. Das liegt nicht weit von Odawara, von wo aus ich nach Hakone gefahren bin.
Ist wie eine kleine Halbinsel und man kann sehr gut zu Fuß vom Hauptbahnhof die ganze Insel umrunden.

Wär hätte nicht gerne einen solche Blick nach dem Aufwachen aus dem Fenster?

oder so:
Beim Spaziergang um die Insel war es so warm, ich hab nachher im T-Shirt auf nem Stein gelegen und mich gesonnt ... angenehm ...

Auf dem Rückweg ging es durch den Wald und dann immer am Rand der Insel entlang.

Mal eine etwas andere Dachfarbe
Schrein am Straßenrand

Insgesamt war ich 4 Stunden unterwegs und schon um 3 Uhr wieder am Bahnhof in Manazuru. Ich hab mich dann entschlossen auf dem Heimweg in Ofuna auszusteigen und ein bißchen rumzulaufen.


Lustig fand ich in Manazuru die Touristenbusse. Kam mir vor wie im Odenwald. Leute in den Bus, ab in den Odenwald zum Kochkäs´ mit Musik essen und dann wieder in den Bus und zurück. Nur, dass es hier wohl was mit Fisch statt Käs´ zum Essen gab. Aber im Prinzip dasselbe in Grün ;)

Musikalische Grüße und "Schönen Nikolaus"



PS.
Talent: hier

Lustiges für Zwischendurch VIII

Sex and the Matrix




Warum man immer einen Namen für das Kind wählen UND den Nachnahmen beachten soll:


Klara Fall
Tim Buktu
Clare Grube
Ernst Haft
Meta Lang
Gustav Gans
Martha Pfahl
Frank Reich
Rosa Rot
Hans Wurst
Rainer Zufall

Quelle

Wednesday, November 29, 2006

Naughty or Nice

Are you Naughty or nice
Your Result: Your Nice! all sugar, no spice!

You're all about sweetness, sunshine, and smiles. We've never met anyone nicer than you. Actually, we wouldn't be surprised to come across you sitting in a peaceful green meadow, surrounded by adorable baby animals eating out of your hand whilst your halo shines in the sun. Ah, we're just taking the mickey. But you are awfully good. Certainly, you may have dipped your toe in the naughty pool once or twice, but you generally stay in the shallow end, leaving the deep waters to the leather-and- nude-magazine crowd. It's all well and good to follow the straight and narrow, but it's okay to walk on the wild side once in a while, too. Have a drink. Organise a practical joke. Go to a strip club. Trust us - as long as no one gets hurt, it's fun to be bad!

your Naughty! wild thing!

Are you Naughty or nice

Wußte ich doch immer, dass ich nur Zucker bin ;)



PS: Rechts findet ihr jetzt eine Rubrik "Tellerrand". Dort hab ich Euch mal den Blog von Anita ("Schul"kollegin von Susanne), auch Japanerin, hingesetzt. Sie schreibt regelmäßig über interessante Themen ... Schaut doch mal rein !

Think

01.12.2006


Tuesday, November 28, 2006

Eisbeinchen


30.11.2006

Morgen ist Dezember.
Nicht mehr allzu lange und es das neue Jahr fängt an.
Ging 2006 nicht rasend vorrüber?

Im Letzten Jahr hatte ich mir meinen ersten "Guten Vorsatz fürs Neue Jahr" gesucht und bisher auch gut durchgehalten. Mal sehen, vielleicht überleg ich mir einen Neuen für 2007 .. da der Erste so gut funktioniert hat ;)

El Chefe meinte, dass leider mit zunehmendem Alter die Zeit immer schneller vorbei geht. Super ... und ich beschwer mich jetzt schon, dass sie "rennt". Vielleicht hab ich Glück und sie kriegt bei der Anstrengung n Herzinfarkt? Leichtes Rehatraining und Gehen am Stock wäre doch ne gern gesehene Alternative zu dem Sprint!

Was habt Ihr für Pläne für Weihnachten und Neujahr?

Für Weihnachten dachte ich an Essen gehen ... die Beleuchtung bewundern gehen ... und an Neujahr. Weiß net.

In Morioka waren wir an Weihnachten chinesisch Essen, aber leider wären die 25 Euro in McD besser angelegt gewesen. Das Essen war nach dem Motto: Wir stellen den Idioten mal kaum was hin. Dann traut sich keiner was zu Essen, weil die Angst haben jeder ißt dem anderen was weg. Und so war es auch. Die Shrimps waren für uns 13 abgezählt, die Gemüseteilchen ebenso. Was für ein Spaß ...
Aber an was ich mich gerne erinnere, war der Spaziergang nach Hause, nach dem Essen. Als wir nämlich wieder rauskamen, hat es angefangen zu schneien. So richtig dicke, fette Schneeflocken .... Superschön!

An Neujahr wollten wir uns das "Spektakel" am Schrein nicht entgehen lassen. Der Hatchimangu-Schrein war nicht so weit von den Apartments (hatten alle in drei Apartments im selben Haus gewohnt) und wir wollten sehen, wie die Japaner dort das neue Jahr begrüßen.
Also, standen wir komplett eingemummelt (-15 Grad oder so) am Schrein, haben die kleinen Ständchen begutachtet, bei denen man kleine Glücksbringer kaufen konnte und die lange Schlange angeschaut, die sich inzwischen vor dem Schrein gebildet hatte.
Die Nachricht, dass es etliche Grade unter Null war, ist noch nicht bei allen angekommen gewesen und so standen einige Mädels mit Minirock, hohen Stiefeln und keine Strumpfhose vor dem Tempel. Unnötig zu erwähne, dass die Beinchen kresbrot waren und Sie nicht sehr glücklich ausgesehen haben. Aber, selbst schuld.

Um Mitternacht standen wir dann da und haben leise vor uns hin von 10 rückwärts gezählt. Dann war es genau 00:00 und 2003 war da.
Außer uns hat das wohl niemanden interessiert. Kein Geschrei, kein Gejubel, kein "Prost Neujahr", keine Küßchen, kein Umarme ... ok, mit dem Feuerwerk hatte ich ja sowieso nicht gerechnet. Aber das war wohl der ruhigste Jahresanfang, den ich je erlebt habt. Als hätte jeder in Japan sein Schweigegelübde begonne.
Irritiert haben wir uns dann gegenseitig ein frohes Neues gewünscht .. und sind noch in eine Kneipe. Leider war es da kaum wärmer als draußen, also sind wir heim.
Dank meiner Tante (die immer meint ich verhungere. Ich bin überzeugt ich würde sogar n Flugzeugabsturz überlegen können, mit den Reserven ;) ) hatten wir noch einen "Festschmaus" mit allen in den Aldi-Filialen erhältlichen Süßigkeiten.
Prost Neujahr!

Ein kleines bißchen Horrowshow

Praktika noch und nöcher, aber keine Einstiegsjobs.

Neues Abi-Motto: Arbeitsamt wir kommen!

Monday, November 27, 2006

November Wetter

28.11.2006

Samstags hatte ich keinen Plan, was ich tun könnte (überflüssig anzumerken, dass das Wetter toll war) und hab meine Zeit mit staubsaugen, DVD gucken (Taxidriver), etwas lernen totgeschlagen und bin dann nochmal in die Bibliothek gelaufen. Die haben die "ausländische Bücher" Sektion zwei Stockerwerke tiefer verlegt und ich dachte schon, die sei ganz weg. Aber nee, stattdessen gibt es jetzt über 4 Regale voll mit Lesestoff. Ich konnt mich gar nicht entscheiden .. es gab sogar Roald Dahl! Juhuu. Mit 6 Büchern bin ich dann nach Hause und zum Japanischunterricht (der letzte für dieses Jahr - Samstags).

Am nächsten Tag hab ich mich mit Koji verabredet (Wetter: schlecht) und wir wollten auf den Flohmarkt am Minato Mirai Park, aber der war nicht da, wo er hätte sein sollen. Evtl. lag das an der Veranstaltung auf dem Boot. Die Nippon Maru liegt seit langer Zeit im Hafen von Yokohama und ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Am Sonntag war die letzte "Vorstellung" bei der gezeigt wurde, wie Segel gesetzt und wieder eingeholt werden (wenn das die Fachsprache ist?).
Danach sind wir nach Yokohama gefahren, Mittagessen. Es gab shabu shabu, war lecker ... Mir hat gefallen, dass es natürlich ist und nicht wie viele Dinge paniert, fritiert oder sonst etwas.

Nach dem Essen musste Koji natürlich ;) noch wetten gehen - es war ja auch der "Japan Cup". Dazu sind wir in ein Shoppingcenter gegangen, in den 2. Stock im Keller. Dort war ein, von Sicherheitsmännern bewachter Fahrstuhl, indem ging es nach oben (auch im Fahrstuhl ein Seculity (so stand es auf der Jacke) Mann) und dann standen wir mitten im "Club". So eine Art Wohnzimmer für die wetteifrigen Japaner (meist ältere Männer) ... Ich musste vor der Schranke (man konnte nur mit Mitgliedskarte!) rein, warten ...
Wieviel von dem "Leben" in Japan passiert wohl in solchen, von außen unbemerkten, Clubs und Vereinigungen?
Ich kam mir fast vor, wie in einem Hinterzimmer mit dubiosen Pokerspielern ;)

Koji hatte also gewettet, dann sind wir nach Kawasaki, ins Kino: Der Teufel trägt Prada.
War ganz gut, aber auch nicht umwerfend. Bin dann heim und hab noch den letzten Film von den ausgeliehenen DVDS geguck: A Clockwork Orange. Was für ein dämlicher Film. In den ersten 8 Minuten wurde mir fast schlecht und ich hab vorgespult (wenn das bei einer DVD überhaupt geht) ... danach wurd es etwas besser, aber der Film ist schon recht grotesk.
Generell bin ich nicht so der Fan von Filmen, bei denen ich erst mal die Sekundärliteratur brauch, um überhaupt einen Sinn darin zu sehen. Einige Punkte waren da zwar ganz gut hervorgehoben und haben mich zum Nachdenken gebracht, aber meistens hab ich mich nur gewundert, wie Kubrick nach so einem Film noch Sponsoren finden konnte.
Arty Movies, I guess ...

Inzwischen ist es schon Dienstag ... draußen regnet es, alles grau, dunkel. Laune auf den Nullpunkt, Schlaf kann es gar nicht genug geben. Wenn nicht bald die Sonne rauskommt ...

PS: Ich hab beim Pferderennen 4 Euro gewonnen. Koji hat für mich gewettet. Thanks to Deep Impact

PS: Filmklischees auf einen Blick

PSS: Filmstars im japanischen Werbefernsehen


SO SIEHT SIE AUS ... das einzige helle im Moment ... heißt aber hier EVA
oder auf dem Foto:

DIN-Norm für Kekse

24.11.2006

Hab ich schon erwähnt, dass ich das Herbstwetter überhaupt nicht mag?
Die letzten 3 Tage habe ich außer Arbeiten, Essen, Duschen, Schlafen und vom Fernseher hocken nichts gemacht. Ok, gestern ein paar Vokabeln gelernt und zum Waschsalon gefahren, aber ich könnte ohne Probleme ununterbrochen 9 Std. täglich im Bett zubringen. Wenn einer da draußen endlich mal das Licht anknipsen würde, dann könnte man morgens auch mit mehr Elan aus dem Bett fallen.

Auf Grund der allgemeinen Lethargie hier gibt es auch nicht viel neues ...
Den Spastis geht es gut, dem Kleinen auch ...
Übrigens wurde EVA (auch bekannt als "grasgrüner Duschvorhang" aus dem Hause IKEA) freudig in der Runde der WG-Bewohner aufgenommen.

Also werd ich mal gucken, was noch auf meiner Liste steht, von dem ich Euch schon immer uuuunbedingt erzählen wollte ;)
Und wenn Ihr was zum Knabbern wollt, nehmt Euch n Keks.
Wie wär´s mit so einem .. schön klein und handlich.
Das is mal ein Keks ... an der Größe sollten sich mal die deutschen Schokoladenkekse-Hersteller orientieren. Ich bin für ne DIN Norm für Schokokekse!


Bei meinem Auslfug nach Kawagoe hab ich ein Bild von einem recht großen Daruma gemacht. Ein Daruma ist eine Figur, die man "ohne Augen" kauft. Man wünscht sich dann etwas und mal dem guten Daruma ein Auge auf. Wenn der Wunsch dann irgendwann mal in Erfüllung geht und wenn man den Darum im Gerümpel daheim auch wiederfindet, malt man ihm das zweite Auge auf. Ich möchte gar nicht wissen wieviele leidgeplagte einäugige Darumas ihr Leben in einer Ecke in der Abstellekammer dahinfristen *schnief*


So, hier noch ein Bild eines genkan - eines Einganges, wie man ihn in japanischen Häusern oft findet. Man zieht seine Schuhe "unten" aus und steigt dann "hinauf", was man auch an der Sprache erkennen kann. Bei uns heißt es "kommen Sie herein", aber in Japan eben "kommen Sie herauf" ...

Wer des öfteren in Japan zu Besuch ist, Tempel besucht, bei Freunden eingeladen ist, der fängt an sich Schuhe ohne Schnürsenkel zu wünschen und verflucht seine 38-Loch-Doc-Martens ;)
Trotz Reißverschluss an den neuen Stiefelchen (mitgedacht hat was gebracht) bin ich kein Fan des ewigen Aus- und Anziehens. Man fällt, wenn man vollbepackt mit Tasche, Schirm, schnell mal seitwärts über, wenn man versucht den Reißverschluss von den Schuhen zu öffnen und mit dem schon sockigen Fuß ein Auftreten auf den kalten Steinboden zu vermeiden...

matane

Friday, November 24, 2006

Grasgrün Duschen

24.11.2006

So, das Badezimmer erstrahlt in neuem Glanz. Wie? Geputzt? Ach iwo, wo denkt Ihr hin ;)
Ich war bei IKEA und hab n neuen Duschvorhang gekauft, da der alte schon mehrere Kulturen beherbergt hat war das auch bitter nötig. Jetzt strahlt er in grasgrün und ist der einzige Farbklecks im Badezimmer.

Leider klappt das mit dem Schweden-Service inJapan nocht nicht so gut. Von 31 Kassen waren nur 15 offen und selbst an den offenen Kassen haben soviele Japaner gestanden, es sah glatt aus wie an den Morgen, wenn Aldi sein neues Sortiment aus dem Werbeprospekt bekommt.
Geschlagene 35 Minuten hab ich gewartet, bis ich endlich zahlen "durfte".
Da hat sich aber vorher noch so ein frecher Japaner neben mich gestellt und gedacht, dass er dann wohl schneller dran kommt. Nach langem Warten und Minischrittchen voran hat er dann gemerkt, dass meine Reihe nicht für 2 Kassen, sondern nur für eine ansteht und er halt entweder vor mir oder hinter mir Platz nehmen muss.
Tja, bei dem "Rennen" (100 m in 35 Minuten) hat er verloren, denn ich habe ihn geschickt auf einen Stapel 50Yen-Kerzenhalter auflaufen lassen ;)

Ansonsten hab ich mich beim IKEA-Kaufrausch zurückgehalten und nur ein Kissen, zwei Duftkerzen, einen Mülleimer (nur ca. 70 Cent *g*) und eben besagten Durschvorhang gekauft. Mit dem ganzen Krempel dann in die Ubahn und in Yokohama durch den Regen nach Hause. Warum regnet es immer, wenn ich Sommerschuhe anhab?

heute, einen tag spaeter sitz ich mal wieder in einer holzbox, im internetcafe. schoen warm, trocken, aber leider ohne oe^s, ue\s und ohne apostrophzeichen .. menno
ah, da isses. also> wo ist denn jetzt der doppelpunkt?
also:
ohne ue`s, oe`s und ae`s
ist nicht das richtige apostrophzeichen, gell? :(

neben mir in der box sitzt einer, der fuehlt sich wohl unbeobachtet. hat sich ne packung chips gekauft, die er jetzt abschrotet. und nicht gerade leise, mit vollem einsatz und man kann sogar die koerperfluessigkeiten hoeren, wie sie in seinem mund mit den chips interagieren. lecker ... warum sind solche boxen nicht schalldicht?
aber das kroenchen kam gleich danach. nochmal schoen n schluck aus dem glas genommen und geruelpst. was glaubt der denn, wie dick die waende hier sind? ich bin froh, dass der geruch nicth bockspringen kann, sonst wuerd ich hier glatt noch zur toilette hechten muessen.
baehhh!
ausserdem hoer ich da drueben ueberhaupt kein tastaturgetippe ... nein .. ich will nicht dran denken, was der da drueben macht.

abenteuer internet-holzbox. willkommen in japan ....

Liebe Gruesse

ps. sorry fuer den gross/kleinschreib mischmasch

Eigentlich hatte ich das hier ja schon gepostet. Aber eben kommt das naechste geile Geraeusch aus der Holzbox am Ende des Ganges.
Da razzt jemand in der Box. Der ist beim Internetpornogucken wohl vor lauter Erschoepfung eingepennt.
Der schnarcht was zusammen *lol*
Goettlich, das ist ja besser als in Im Garten von Gut und Boese *hihi*

Ich kringel mich. Der schnarcht fast so laut wie mein Dad ... hihi

So, wenn jetzt niemand anfaengt weitere Geraeusche aus seinem Koerper zu locken, dann bis naechste Woche.

Monday, November 20, 2006

Exkurs - Verpackungen 2

24.11.2006

Natürlich will ich Euch die Verpackungskünste der Japaner, selbst was Tampons betrifft, nicht vorenthalten. Hier also mal alles zum Anschauen ...

Neutraler ist eigentlich nur noch das braune Papierpaket aus dem Sexladen um die Ecke, oder?

Einzel abgepackte Mayoflaschen:

Und eine (!) der Verpackungen im Blondierpaket.
Erinnert mich irgendwie an das hier.




PS:
Meldung auf einer Homepage:
"Die letzten 3 von 0 Kommentaren zu dieser PR-Meldung"

Herzleichen Glückwunsch. Bei der letzten Englischklausur hast du alle 15 von 0 zu erreichenden Punkten geholt. Weiter so!

Dean und der Waffelbaum

21.11.2006


So, da bin ich wieder. Noch nicht ganz fit, würde am liebsten in mein warmes Bett kriechen und die Augen zu machen ...

Nachdem ich Samstag nach dem Japanischkurs noch was gegessen hab, was eindeutig zu spät war konnte ich nicht richtig schlafen ...
Aber trotzdem danke an Kühne. Mit der Salatsauce (Japaner können irgendwie keine Salatsaucen machen ...) gibt es jetzt endlich auch wieder frischen Salat für mich :)

Durchschlafen in der Nacht wäre schön gewesen ....
... bloss is des nit so einfach, wenns't an bled'n nachbarn host
Um ein Uhr nachts hat mein Nachbar über mir gemeint, er müsste Möbel-wechsel-dich spielen ... von Links nach Rechts, von Rechts nach Links ... gemäß: Mein rechter rechter Platz ist leer ...
Das ging eine Zeit lang, bis er anscheinend die Lust daran verloren hatte andere Leute am Schlafen zu hindern ...
Um es aber nicht gleich zuuu langweilig werden zu lassen haben es sich um 6 Uhr morgens eine Gruppe Jugendlicher zur Aufgabe gemacht vorm Haus mit den Skateboards Stunts zu üben. Unter lautem Gröhlen, Applaus und Gejohle haben sie springend und Geländer-rutschend sich da draußen die Zeit vertrieben.
Als dann um halb acht der Wecker geklingelt hat, bin ich dementsprechend aus dem Bett gefallen gesprungen ...

Wie Mister Presley schon deutlich formulierte: Uh, ah, uh, ah oooh what a night. Such a night.

.... und dann ging des Wämmsche mit´m Schämmche unnerm Ämmsche ... ;) zur Ubahn und Richtung Kawagoe - in der Saitama Präfektur, nicht weit von Tokyo.

Kawagoe Gullydeckel

Mit Regenschirm, aber leider ohne Gummistiefel, sind wir dann zum Kitain Tempel, weiter zum Glockenturm, den alten Kaufmannshäusern und dem Schloss von Kawagoe .. oder zumindest das, was davon übrig geblieben ist ...
Vor dem Kitain Tempel

Viele Familien waren da und haben noch 7-5-3 gefeiert ...
Zu jedem Tempel gehören Räucherstäbchen und da es draußen etwas schlecht ist mit Feuer, gibt es auch hierzu eine Lösung:
Gasräucherstäbchen"brenner"

Natürlich muss man auch bei der Besichtigung dieses Tempels die Schuhe ausziehen. Normalerweise kein Problem, aber bei Temperaturen um den gefühlten Gerierpunkt über eiskalte Holzbretter und nicht minderkühlen Tatamimatten zu laufen birgt schon Spannung (Blasenentzündung? Husten? oder doch eine komplette Grippe?) in sich. Die Hälfte der Besichtigung des Tempels, der aus zwei Gebäuden bestand (verbunden durch eine überdachte Brücke) hab ich vor dem Gasofen in der großen Halle verbracht ;)

In und um den Tempel wurden schöne typisch japanische Gärten angelegt.
Die Gebäude sind wie große Labyrinthe, mit vielen verschachtelten Zimmern und Schiebetüren.
Wenn ich mal "groß" bin, will ich auch solche Schiebetüren, ein L-förmiges Haus mit einem Garten in der Mitte und ne Holzveranda :)

Garten "im" Haus

Bei dem Tempel befinden sich auch die 500 Rakkans, buddhistische Statuen. Es sollen mehr als 500 sein, aber die Zahl schwankt je nach Quelle. Es wird gesagt, wenn man nachts hierher kommt und man berührt alle Statuen, fühlt man eine, die wärmer ist, als die anderen. Wenn man diese kennzeichnet und am nächsten Morgen zurückkehrt, soll diese Statue einem selbst am ähnlichsten sehen.
Auf Eisfinger wollte ich, bei den schon vorhandenen Eiszehen, verzichten und hab die Fingerchen schön in den Handschuhen gelassen. Aber einer der Statuen fand ich besonders lustig .. hat mich zwar nicht an mich erinnert, aber an einen ganz anderen kleinen Kerl , wenn dieser mal wieder ne Zuckerüberdosis hatte ;)

Auch lief gerade ein Fest am Tempel, das auf Grund des Regens aber nicht sonderlich auffällig war. Ein paar leere Buden, ein paar Plakate und eine Blumenausstellung .... and the winner is:
Danach sind wir zum alten Glockenturm gelaufen, haben noch ein bißchen die Geschäfte angeschaut und Susanne hat sich in einem "Schweineladen" eine deutsche Leberwurst, deutschen Schinken und Kühne eingelegtes Gemüse gekauft. Wieviel sie bezahlt hat, sag ich lieber nicht. Das hätte glatt für n ganzes Spanferkel gereicht ...

Inzwischen waren meine Hosen fast bis zu den Knien mit Wasser vollgesogen und das Wasser hat sich langsam seinen Weg durch meine Socken nach unten gebahnt ...

Nach nem relativ kurzen Fußmarsch sind wir dann bei dem Überbleibsel des Schlosses, nihonmaru goten, angekommen. Und? na klar ... Schuhe aus und rein auf den kalten Boden.

Drinnen saßen drei Samuraipuppen, wie in alten Zeiten, um einen Schlachtplan und man konnte sich so richtig gut vorstellen, wie es damals wohl (so in etwa) ausgesehen haben mag.





Ein paar Bilder der alten Kaufmannshäuser ... auf einigen Bildern kann man erkennen, wie dick die Wände sind (bei den Fenstern vor allem). Sollen feuerfeste Häuser sein.

Nachdem das Wasser nun komplett Besitz von meinen Schuhen übernommen hatte, sind wir dann Gott sei Dank mit dem Bus zurück gefahren. Natürlich nicht ohne vorher Stop an einem der vielen Cafes gemacht zu haben. Wir haben wirklich einen Glücksgriff gelandet: Cafe Lightning !
Nur ein paare Meter rechts vom Glockenturn in Kawagoe - direkt auf der Apfelkuchen-Vanilleeis-Karamelsoße-Zimt-Wolke.

Sag nochmal einer Japaner können keine Kuchen backen. Ich nehm alles zurück ...
Dazu einer der besten Kabas (außerhalb der Coffeeshops) und ein kuscheliger Sessel ... das ergibt dann einen Platz eins, direkt vor der Internetcafe-Box für die Orte, wo ich gleich einziehen würde. Bonus wäre hier: Ich hätte einen Weihnachtsbaum .... mit Waffeln ;)
Nach dem ganzen Schlemmen waren wir noch, wie kann es andes sein: Shoppen!
Heraus kam .. ich hab nun endlich Schuhe! Ok, damit kann ich keinen Blumentopf gewinnen, aber im Vergleich zu den nassen, kalten Füßen in meinen Pumps, kam mir die Vorstellung des Tragens der Stiefel hier (rechts im Bild) vor wie der 7. Himmel.

Äh, die Schuhe daneben? ... ähem .. ja, die ... äh ... naja, wenn man schon mal in nem Schuhladen ist ... im Eifer des Gefechts.
Zu meiner Verteidigung: nur 10 Euro!

Sollte ich erwähnen, dass auf dem Bild jetzt drei Paar Schuhe stehen würden, wenn es das dritte Paar in meiner Größe gegeben hätte?

In einem Klamottengeschäft war ich auch recht erfolgreich und bin nun um vier Sweartshits (so dünne Pullis) reicher ... oder eben um einige Yen ärmer, je nachdem, wie man es betrachtet.

Auf dem Rückweg hat Susanne noch im Mister Donuts eingekauft und da hab ich ein witziges Bild an der Wand entdeckt. Jimmy und der leckere Kringel ...


I can´t stand the rain
Bis dann

Saturday, November 18, 2006

Highly trained Monkeys

Diese Fehlermeldung hab ich letzte Woche auf meinem Internetscreen gehabt:


500 Internal Server Error
Sorry, something went wrong.

A team of highly trained monkeys has been dispatched to deal with this situation. In any case, please report this incident to customer service.

Also, please include the following information in your error report:

n4xDW2LHmifYlO9_oV5UvRyFNLFuOuGgnuO-2yiMmlHPw_AR0DF3AOVSsv_P
672sSC64YMMz-oZg1Yv2d2kTt-fILr-_7rjbKI8nxkpr1JM5b_4Wd5S5mwlT
AtuHa0zFurZLRR0KZ3Kl8EKe ....

Makurokurosuke

18.11.2006

Sitz gerade in einer kleinen Holzbox und hau mir einen Eiskaba hinter die Binde ...
Na, wo koennt ich sein?

Richtig ..
Dank Koji weiss ich jetzt wo ein Internetcafe in meiner Naehe ist. Sehr schoen ...
Holzkiste mit Lederkissen, nenn ich das mal, ausgelegt, Fernseher, Regal, Kopfhoerer und n PC. Ca. 1,5qm ... Ich glaub, ich zieh hier ein. Sehr gemuetlich ... Wer mich also am Woende sucht, sollte mal hier vorbeischauen ;)
Koji haengt drueben in der anderen Box und wettet online auf Pferde und Radrennfahrer.

Wenn ich eh schon hier sitze, erzaehl ich Euch gleich vom Wochenende .. so far...
Gestern DVD geguckt und gelernt.
American Graffitti von Lucas und Coppola ... sehr zu empfehlen. Warum hab ich da noch nicht gelebt? Oldtimer bis zum Umfallen ...
Wie mein Dad immer sagt: Du bist in der falschen Zeit geboren.

Heute war ich bisher nur daheim staubsaugen, sehr interessante Erfahrung!
... dass musste ich jetzt gleich mal hier erzaehlen ...
Danach hab ich mich mit Koji getroffen, wir waren im Starbucks und danach was Essen. War eigentlich noch voll vom Fruehstueck und dem Starbucksgetraenk, aber naja ... Er hat dann eine Schuessel Reis mit Schrimps, ne Schuessel Nudelsuppe und Gyoza gegessen .. Was in den reinpasst. Wahnsinn.

Kojis "Wettsucht" hat uns dann hier her gebracht .. und naja, nachher geh ich noch in meinen Japanischkurs. Dann ist der Samstag auch schon wieder rum.

Morgen geht es, wenn Susanne Zeit hat, nach Kawagoe ... aber dazu dann naechste Woche.



Noch was anderes:

... mal ein Auslfug in die Welt des Mister Miyazaki Hayao ...

Ob und in welcher Sprache der Ton ist, weiß ich leider nicht, da mein PC keinen Mucks von sich gibt. Entweder ist das Sprachmodul oder was auch immer nicht installiert oder irgendetwas ist kaputt.
Falls also zu einem der Trailer nur Gestöhne oder Weltherrschaftsansprachen ertönen sollten, bitte Bescheid sagen ;)

Tonari no totoro となりのトトロ (My Neighbour Totoro)



Majou no takyubin 魔女の侘急便 (Kiki´s Delivery Service)




ハウルの動く城 (Das Wandelnde Schloss/ The Moving Castle)


Sen to chihiro no kamikakushi 千と千尋の神隠し (Spirited Away)



Und wer wissen will, was Makurokurosuke sind, einfach Sen to Chihiro oder Totoro anschauen ;)

Tuesday, November 14, 2006

Land der verlorenen Socken

17.11.2006


Was passiert eigentlich mit all den verlorenen Dingen? Kugelschreiber? Regenschirme? Ohrringe und dergleichen?

Dinge, die auf einmal weg sind und dann nie wieder auftauchen? Wo sind die?
Wo ist mein alter Autoschlüssel? Wo mein silbernes Kreuz aus Sydney?

... es ist ja schon fast ein Gesetzt: Wenn man Socken als Paar in die Waschmaschine steckt, dass nachher nur einer wieder ans Tageslicht kommt. Was ist mit dem einzelnen Socken?

Ich glaube, es gibt ein Land der verlorenen Dinge. Dort leben alle verlorenen Socken (zu 10% - locker - würde die Bevölkerung wohl aus meinen Socken bestehen ... ) zusammen mit all den anderen Dingen, die wir verloren haben. Wo das Land ist, weiß ich nicht genau, aber es kann nicht sehr nahe an Japan liegen. Hier kommen meine Socken immer Paarweise wieder aus der Waschmaschine und aus dem Wäschetrockner.

Mit meinen Socken zu hause (ja, ich hab alle aufgehoben) feiere ich regelmäßig Single-Parties um evtl. doch einen Partner zu finden, aber das klappt nicht immer. In meiner Verzweiflung zieh ich dann schon mal einen dunkelblauen und einen schwarzen Socken zusammen an. Nicht wirklich die Lösung, aber wenn die anderen sich einfach aus dem Staub machen ...

Ich hab in meiner Hose, die ich hier anhabe, ein kleines Loch entdeckt. Nicht so groß, aber halt da. Gut, dachte ich, wenn es so klein bleibt, dann kannste die Hose ja noch ne Weile tragen.

Eben war ich auf der Toilette Händewaschen und wollte noch den Müll (den ich vor der Tür abgestellt hatte) runter bringen. Geh aus der Tür raus, mach einen Schritt nach vorne und greif nach dem Müll. Da hauts mit dank des rutschigen Bodens fast in den Spagat ...

Nun bin ich nicht nur Jacken- und Stiefellos, sondern auch bald Hosenlos, denn das Loch hat jetzt Handflächengröße erreicht und wenn ich nicht will, das jeder meine Unterwäschenfarbe ohne größere Probleme "erraten" kann, sollte ich bald einkaufen gehen.

Wenn jetzt noch meine Pullis mit den einzelnen Socken durchbrennen hab ich ein Riesenproblem ...






******************************************************

R.P.
1970 - 1993



Monday, November 13, 2006

Jacken- und Stiefelloses Dasein

16.11.2006

So langsam fang ich an mir hier die Füße abzufrieren. Es ist zwar immer noch schön, die Sonne scheint, aber der Wind hier ist echt Wahnsinn. Ok, ok, ich wohn direkt am Meer ... ich weiß schon.
Wollte mir gestern mal wieder ;) ne Jacke kaufen gehen ... Aber entweder sind die Jacken lila, pink mit Goldknöpfen, Goldketten, Broschen (ich hasse Gold) und allem Firlefanz oder es sind richtig schöne Jacken/Mäntel, die allerdings die 250 Euro Grenze durchbrechen. Also bin ich noch immer Jackenlos ... ich hab mir zwar n Schal gekauft, aber das wohl eher ein Notkauf. Die Haarklammern waren auch ein Notkauf ... Von notgekauften Ohrringen konnte ich mich gerade noch losreißen. Ist das genetisch bedingt?

Ich versuch mein Glück dann nächste Woche mal mit Schuhen. Irgendwelche Stiefel, ohne Gold, ohne Pfennigabsätze, ohne Firlefanz wird es doch wohl geben? Und wenn nicht, könnte ich meine Verwandten mal schocken, indem ich nächstes Jahr am Flughafen in goldbestickten Hotpants und pelzbesetzen pinken Cowboystiefeln mit Pfennigabsätzen auftauche. Wenn ich das ohne Knöchelbruch bis durch den Zoll schaffen sollte, fall ich spätestens bei den erstaunten Gesichtern um ;)

Sonntag war ich mit Susanne (die deutschlernende Japanerin) in Hakone wandern. Das letzte Mal dort hatte ich keine Zeit mir den Wasserfall und die alte Zedernallee anzuschauen, das haben wir jetzt beide nachgeholt.Wir sind also bis Kowakidani gefahren und von dort aus in den Wald wandern.

Wandern ist normal nicht so mein Fall, da ich mich nach ca. einer Stunde tödlich langweile und lieber auf ner Bank sitzen würde ...

Die Wanderwege waren aber ok, nur ca. 20 Minuten bis zum Wasserfall und dann wieder ...
... 40 Minuten bis zur nächsten Station, da fall ich nicht gleich vor Langeweile um. Zumal Wandern in Japan interessanter ist als in Deutschland. Vielleicht liegt es aber auch an den Umständen. Denn diesmal war ich nicht 12 und mußte mit meinen Eltern und Familie nach dem langweiligen Essen im Odenwald noch den gezwungenen "Verdauungsspaziergang danach" machen.

Hakone liegt nicht ganz so hoch wie Nikko und daher fängt das "Herbstlaub" hier erst an ...
aber auch ohne Herbstlaub sieht es toll aus ... oder?
Am Anfang waren die Wanderwege nichts als "Furchen", die um Bäume und deren Wurzeln herum gegraben wurden. Die Wurzeln dienten quasi als Stufen und man musste sich langsam von unten nach oben zum Berggipfe hocharbeiten. Später ging das Ganze dann in feldähnliche Wege über.
Nach dem Fußmarsch waren wir dann gegen ein Uhr in Hakonemachi (wenn ich mich richtig erinnere) angekommen und sind auf eine kleine Halbinsel, von der aus man Fujisan gut sehen soll. Am Anfang waren noch viele Wolken am Gipfel und wir sind dann erst mal im Park ...
... spazieren gegangen und haben uns zum Essen ein Restaurant in der Nähe gesucht.

Von dem Park hat man nicht nur einen schönen Blick auf den Fuji, sondern auch auf den See Ashinoko. Dort fahren die Piratenschiffe, die wir doch "damals geentert" haben ;) Nach dem Essen sind wir nochmal durch den Park um zu schauen, ob inzwischen die Wolken vom Fujisan weggeweht wurden, aber noch nicht ganz ... Also weiter zur Zedernalle, die schon über 400 Jahre alt sein soll.

Am Ender kleinen Allee hatten wir
am Seeufer nochmal eine Gelegenheit
das ganze Panorama der Berge
anzuschauen und diesmal waren
auch kaum noch Wolkem am Fujisan.
Auch wenn es nur ein Berg ist, der
Anblick ist echt atemberaubend.

Das Wetter war super, Sonnenschein,
leichter Wind und eine umwerfende
Sicht. Am Ufer saß ein Mann und hat
die Kulisse in Aquarell gemalt.
Ich hätte wirklich stundenlang
dasitzen können und mir nur die
Landschaft anschauen können ... herrlich.


Hier einige der Bilder ...

Nach dem optischen Genuß ging es weiter auf den alten "stone paved" Weg, den früher schon die Samurai gelaufen sind.

Unter paved hatte ich was anderes verstanden, aber eigentlich hätte es mir bei "Edo-Zeit" schon klar sein müssen, dass es alles andere als "bequem" wird. Der Weg sah dann aus wie auf nebenstehendem Bild. Wie man das früher in aus Stroh gefertigen Sandalen (FlipFlops) hat laufen können ist mir ein Rätsel. Selbst wenn ich den Kilometer-Marsch angetreten wäre, wäre ich Messner-mäßig ohne Zehen am Ziel angekommen.

Nach etwas über einer Stunde Steine-bergablaufen waren wir dann, nicht ganz am Ziel unserer Reise, aber bei einer kleinen Hütte, in der wir Rast gemacht haben. Die Hütte hatten innen nur Erdboden und man konnte sich auf keline Baumstümpfe setzen. Alles sehr rustikal und, abgesehen von den Temperaturen, sehr gemütlich.
Zu trinken gab es süßen Sake (gemacht aus dem, was nach dem Sakebrauen übrigbleibt, irgendwie gesüßt, aber ohne Zucker und Alkohol) und irgendetwas grünes mit Körnern. Wer wollte konnte noch eine Art Kräutertee trinken, der aber irgendwie wie flüssige Ricola Bonbons geschmeckt hat.

Als wir mit Trinken fertig waren, war es draußen schon dunkel und wir haben uns dann doch für die verwöhnte Fortbewegungsvariante "Bus" entschieden. Viele andere dachten ähnlich und wir fanden uns dann gequetscht stehend in einem von Touristen überfüllten Bus wieder. Wir hatten Glück, des es war auch noch Stau auf dem Weg zum Bahnhof und so konnten wir das angenehme kuschelige Gefühl zwischen miefenden Wanderern, angetrunkenen Kneipenhopsern und derartigen Zeitgenossen umso mehr genießen.

Hinzu kam noch, dass der Bufahrer entweder zum ersten mal Serpentinen mit einem Bus gefahren ist, Ayrton Sennas verschollener Sohn oder einfach nur schlecht im Schätzen von Geschwindigkeiten ist. In jeder Serpentine wurde der Businhalt nach außen geschleudert und man konnte nur noch "ahs" und "ohs" und das Geräusch hören, das beim schnellen Einziehen von Luft erzeugt wird. In einer Kurve hat er sich dann doch wohl etwas überschätzt, der gute Fahrer, da hat der Bus sich so geneigt, dass wir vorne rechts mit der Karosse aufgesetzt haben. Danach ist er nur minimal "normaler" gefahren und ich war wirklich froh, dass ich mit dem Bus nicht im Winter, bei Glätte, zum Bahnhof fahren muss.

Nach der Fahrz sind wir nur noch was trinken gegangen um die Zeit bis der Zug fährt zu überbrücken und sind dann zurück nach Shinjuku. Ich bin nach Yokohama, Susanne Richtung Ikebukuro, ich noch schnell in den Supermarkt (22 Uhr ! Es lebe der 24. Stundensupermarkt!) und dann heim.

Oh, fast vergessen.
Als ich, auf dem Weg zum Zug, am morgen um 6 Uhr bei der Kneipe um die Ecke vorbeigelaufen bin, hat mich ein Afrikaner angesprochen. Ich komm an der Kneipe öfter vorbei und hab schon gesehen, dass die einem Amerikaner, wie ich dachte, gehört.
Naja, der Typ meinte was von "nette Afrikaansbar, komm doch auf´n Drink rein" usw. Er sah nicht aus, als wäre er gerade (6 Uhr!), aufgestanden, also nehme ich an, dass er die letzten 24 Stunden kein Bett gesehen hatte. Dementsprechend kam auf mein "I have to go" auch gleich ein "Stay here and I will make you happy" ...
Äh ... ja, so eine nette Konversation brech ich natürlich nur ungern ab, aber ich musste "leider" meinen Zug erwischen.
Als ich abends wieder dort vorbeikam, war er nicht mehr da. War wohl beim "glücklich machen" zu Hause ...

bis neuestens

PS. Damit das Gleichgewicht des Zuckerhaushalts der Seite wieder hergestellt wird nun ein leckeres Bild vom Inhalt meines Kühlschranks im Anschluss: