Tuesday, January 09, 2007

Rolltreppe nach oben

29.01.2007

Heute gibt es mal einen schnellen Bericht.
(Vor)Gestern erlebt und heute schon in Ihrem Computer, meine Damen und Herren!


Freitag abend war mal wieder der DJW-Stammtisch. Diesmal waren wir zu 12. und es war recht lustig. Ganz nebenbei wurde die Japanische Insel von ca. 20 Liter bösem Bier befreit Ein Weg in die richtige Richtung, aber noch viel zu tun ... ;)
Das war aber der letzte dieser Bier-Vernichtungs-Züge, den ich organisieren konnte .. ich hoffe die Tradition wird trotzdem weitergeführt ...

Samstag hab ich mich mit Susanne getroffen. Ich war schon etwas früher am Treffpunkt und hab im Becks Coffee shop noch was zum Frühstücken gekauft. Ich wollte ein Chicken Sandwich haben und der Kerl meinte: "Oh, das gibt es erst ab 10 Uhr".
Ich guck auf die Uhr und denk "oh mann, Du bist echt in Japan", denn die Uhr zeigte doch tatsächlich 8 vor 10 Uhr. Super ... Anscheinend ist das Chicken Sandwich an einen Japanweiten ab-10-uhr-produzieren-wir-chicken-sandwiches-automaten angschlossen, der mit einer Zeitschaltuhr gesichert ist.
Also, wollte ich das Kaffee-Set nehmen ohne Kaffee - aber zum mitnehmen. Das ging auch nicht, da man das nur hier essen kann.
Ok ... dann war zum Glück gerade die Geschätsführerin da und fragte mich, ob ich statt des Kaffee-Sets nicht was anderes möchte, das man mitnehmen darf. " Wie wäre es mit einem Chicken Sandwich?" war da die Frage.
Sie hat sich wahrscheinlich strafbar gemacht und wird jetzt wegen Hochverrat angeklagt, denn sie hat mir ein Chickensandwich um genau 9:55 Uhr (Central Tokyo Zeit) angeboten.

Nun ja, mit Susanne war ich dann im Sankei-Park in Yokohama, wo der Zen Mönch Shunmyo Masuno (ataje-blog berichtete) einen kleinen Garten angelegt hat. Leider war der inmitten einem Haus und das Haus war wegen einer Teezeremonie gesperrt.

Im großen Garten selbst haben einige Bäumchen ihren Einsatz verpaßt bzw. einen Frühstart hingelegt und schon angefangen zu blühen.

Pflaumenbäumchen:

Mit dem schönen grünen Bambus, find ich, es besonders schön ...

Noch ein paar Fotos vom Garten ...

Im Garten steht ein Haus, in dem Hara Sankei (daher der Name Sankei-Park) gewohnt hat. Sogar "seine" Schneeschuhe stehen noch da ;)

Im Park gab es noch einen kleinen See mit Enten. Eine Sorte der Enten war lustig, die hatten Federn auf dem Kopf, die aussahen wie Haare und beim Tauchen verrutschte manchmal die "Frisur" und die sahen aus wie kleine Punker.

Natürlich kann ich da nicht widerstehen und musste die Punker und die Koikarpfen füttern gehen ... mit kleinen Brotketten ;)

Nach dem Park sind Susanne und ich nach Chinatown zum Essen gefahren und danach waren wir in einem Aquarium. Es war aber mehr ein Lern-Aquarium für Kinder. Man bekam am Eingang so einen Magnetstift und an den jeweiligen Aquarien waren Quizfragen angeschrieben und man musste die Antwort auf einem kleinen Brett antippen. Wenn der Magnet darauf haften blieb, war die Antwort richtig. Unnötig zu erwähnen, das meine Antworten eigentlich immer falsch waren. Entweder weil ich die Frage überhaupt nicht verstanden hatte (ist wohl nur für japanische Kinder gedacht ;) ) oder weil ich einfach nicht die Antwort zu "Wie sieht der Fisch aus. a) Zombie b)??? oder c) Teufel" nicht erkennen konnte ...

Interessant war auch, wie hier die Aquarien gemacht waren. Es gab z.B. ein Aquarium, da war innen alles so aufgebaut, wie bei einem Sushirestaurant. Mit Tresen, Stäbchen, Sojasauce und Schüsselchen, Speisekarte etc. Dann wurde das Aquarium mit Wasser gefüllt und makabreweise genau die Fische, die auf der Speisekarte standen da rein gesetzt. Die schwammen also quasi bei dem Sushirestaurant in der "Luft" rum .. leider hab ich verpeilt, da ein Foto zu machen.

Ein Aquarium im Aquarium:

Sogar "Hunde" gab es ;)

Im Souvenirladen gab es dann diverse kleine Delphine, Krabben und Fische als Kuscheltiere. Es wurden auch kleine laufende Pandas verkauft. Ich hab gerade noch einen auf der Flucht fotografieren können bevor er im Fahrstuhl verschwunden ist ;)

In Chinatown hab ich noch meinen neuen Ipod gravieren lassen. Der Typ war schonmal im Fernsehen und graviert meist Handies. Aber .. sieht doch gar nicht mal schlecht aus, ne?!



Sonntag bin ich mit R. rüber zur Izu Halbinsel (Shizuoka-Präfektur)

Hier ein Bild .... links unten die "Izu Peninsula" ist es. Dort sind wir rüber auf die Ostseite und dann einmal quer rum gefahren und wieder Richtung Tokyo hoch.

Die Ostseite ist eigentlich kaum von ausländischen Touristen besucht, da keine Züge dort hinfahren und es auch nur eine große Straße dort gibt. Das Wetter war auch nicht soo doll, also waren sehr wenige Leute unterwegs.

Wir sind also an der Küste entlang, haben ab und zu angehalten und sind zu kleinen Aussichtsplattformen gelaufen. Fujisan war leider nicht so gut zu sehen. Es sah mehr aus, als würde er aus dem Nichts kommen, da man seinen "Boden" überhaupt nicht sehen konnte.

In Dogashima gibt es einen Orchideen-Park, zu dem ich schon von Anfang an hin wollte. Mit dem Zug und Bus war es mir viel zu weit, aber mit dem Auto hat es zum Glück doch noch hingehauen, dass ich mir das anschauen konnte. Danke an R. und den roten Saab ;)

Ich will Euch ja hier nicht die hundert Orchideenbilder zeigen, daher nur zwei davon ...
am Ende des Parks konnte man natürlich auch Orchideen kaufen. Ich finde aber, die sind hier in Japan recht überteuert ... aber was erblickt mein Auge da?
vier kleine Orchideen, noch im Glas auf dem Nährboden, wo sie gezüchtet werden, und das für nur ca. 4,50 Euro.
Jetzt werden also meine deutschen Orchis daheim auch noch Gesellschaft aus Japan bekommen :)

Das Orchideenresort war an einem Berghang gebaut und man ist von Gewächshaus zu Gewächshause gelaufen, durch Parks und vorbei an schönen Bäumen etc. Zwischendrin musste man eben auch Treppensteigen. Japaner mögen es aber immer schön bequem und ohne große Anstrengung, also gab e auch hier eine Rolltreppe zum nächsten Gewächshaus.

Man sagt doch, bei Nahtoderlebnissen sieht man oft einen Tunnel und man bewegt sich auf ein helles Licht zu. Ich bin davon überzeugt, während wir Deutschen wie die Idioten auf das Licht zurennen, fahren Japaner gemütlich mit der Rolltreppe dort hin.

Blick von einem Aussichtsplätzchen:

Der perfekte Platz zum Angeln:


Warum nicht? Schaut doch mal gaaaaanz genau hin. Dann seht ihr, das der Angelplatz da schon belegt ist :)



bis dann




自業自得
karma und sein lohn


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